Nevermore
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« Antworten #26 am: 19. April 2017, 21:34:15 » |
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Aktuell ist der Vertrieb insbesondere der "Titans Return"-Reihe mal wieder katastrophal. Welle 3 soll sich laut offizieller Aussage seitens Hasbros schon seit Dezember (!) in der Auslieferung befinden, allerdings habe ich bisher nur die Deluxes gesehen, und zwar seit Mitte Februar auch nur in insgesamt drei verschiedenen Toys"R"Us-Filialen.
Das scheint allerdings ein jahreszeitlich bedingter Hänger zu sein. Letztes Jahr sah es genauso aus: Ich erinnere nur mal daran, dass Welle 6 der "Combiner Wars"-Deluxes (in den USA schon im Februar erschienen und in Großbritannien im Mai) hierzulande erst im September (!) in den Handel gekommen ist, Welle 6 der Legends (Wreck-Gar, in den USA im April erschienen und in Großbritannien im Juni) tauchte in Deutschland erst im November (!) auf und Welle 6 der Voyagers (Sky Lynx, in den USA im Februar erschienen und in Großbritannien im Oktober) gab es erst im Dezember, unmittelbar vor Weihnachten, in einigen Müller-Filialen. "Titans Return" war zu der Zeit auch in Deutschland schon bei Welle 2 angelangt.
Und ein im Jahr davor gab es zu selben Zeit das bekannte Problem mit Welle 2 aller "Combiner Wars"-Sortimente, die in Europa nie offiziell erschienen sind.
Das Spielchen wiederholt sich jedes Jahr.
"Beast Hunters" begann in den USA Ende 2012, Anfang 2013. In Deutschland ging es erst im September (!) 2013 los.
Wir müssen einfach akzeptieren, dass das erste Quartal eines Jahres eine schlechte Zeit für die Suche nach neuen Transformers-Figuren im hiesigen Einzelhandel ist. Das Problem beschränkt sich nicht nur auf Deutschland (in den USA gab es schon Anfang 2004 zu "Alternators"-Zeiten eine legendäre Flaute), ist aber hierzulande besonders extrem ausgeprägt.
In der zweiten Jahreshälfte kann es dafür dann sein, dass wir neue Ware noch vor anderen Ländern bekommen. Alles schon erlebt.
Aber nun zu ein paar positiven Beobachtungen:
In den letzten Jahren hat Hasbro für den europäischen Markt meiner Meinung nach zwei gute Schritte vollzogen, die in meinen Augen langfristig die Vertriebssituation deutlich verbessern dürften:
Der erste war die Hinwendung zu einer besseren Sortierung innerhalb einer Welle nach Vorbild der USA. Bis vor ein paar Jahren war es so: Außerhalb Europas war es üblich, dass eine Welle neben neuen Figuren auch Nachschub von Figuren aus vorangegangenen Wellen enthielt. Das sorgte nicht nur für mehr Vielfalt im Ladenregal, sondern ermöglichte es auch Läden, die eine Welle nie geliefert bekommen hatten, trotzdem Figuren aus dieser Welle zu bekommen.
In Europa herrschte dagegen eine strenge Trennung nach Wellen. Nachschub war ausgeschlossen. Das hatte zur Folge, dass bei einer geringen Anzahl neuer Figuren in einer Welle die Vielfalt entsprechend nicht gegeben war. Zu "Armada"-Zeiten erhielten Läden so Lieferungen mit lauter Scavengers und sonst nichts, zu Zeiten des 2007er-Kinofilms verstopften Unmengen an Bonecrushers und Swindles die Ladenregale (während Figuren wie Bumblebee, Jazz oder Barricade aus der ersten Welle Mangelware waren)... Hasbro hat lange gebraucht, um das als Problem zu erkennen. Ein wirkliches Umdenken setzte erst zu Zeiten von "Beast Hunters" ein, als die Sortierungen der US-Wellen für Europa übernommen wurden.
Zugegeben, mit "Combiner Wars" und "Titans Return" hat Hasbro teilweise das alte europäische Modell weltweit angewandt, aber dafür ist hier die Vielfalt innerhalb einer Welle von vornherein größer. Es ist ein Unterschied, ob eine Lieferung mit acht Figuren je viermal zwei verschiedene Figuren enthält oder je zweimal vier.
Die zweite wichtige Änderung gab es erst Anfang dieses Jahres: Bislang war es üblich, dass außerhalb Europas jede Figur einen individuellen UPC-Strichcode auf der Verpackung hatte, während die europäischen Verpackungen nur einen einheitlichen EAN-Strichcode für das gesamte Preissegment (also z.B. "Combiner Wars"-Deluxes oder "Robots in Disguise"-Legions) bekamen. Das sorgte in der Vergangenenheit immer wieder dafür, dass Onlinehändler (wie z.B. Amazon), die ihren Warenbestand über den Hersteller-Strichcode verbuchen, nur ganze Sortimente mit Zufallsauswahl anbieten konnten. Ich erinnere mich noch, dass es zu Zeiten von "Cybertron" nur einen deutschen Onlinehändler gab, der die Ultra-Klasse anbot und potentielle Käufer vorab warnte: "ACHTUNG! Dieser Artikel ist in verschiedenen Ausführungen verfügbar! Eine Vorauswahl ist nicht möglich! Sie erhalten ein Exemplar TRANSFORMERS ULTRA!" Bei Preisen von damals schon 40 Euro aufwärts dürfte kaum jemand geneigt sein, die Katze im Sack zu kaufen.
Zwar gibt es seit einigen Jahren auch individuelle EAN-Strichcodes, allerdings sind diese nicht für alle Figuren verfügbar, zudem gelten sie nur für "solide" Lieferungen (also z.B. 8x Drift in einer Kiste) und sind in der Regel als Aufkleber über den regulären Strichcode geklebt.
Seit Anfang dieses Jahres nun weist jede neu erschienene Figur analog zu den außereuropäischen Gegenstücken einen individuellen EAN-Strichcode auf, der auch direkt auf der Verpackung aufgedruckt ist. Das sollte die Sache für Onlinehändler hoffentlich langfristig deutlich einfacher machen. Das Ganze betrifft alle neu erscheinenden "Robots in Disguise"-Figuren in "Combiner Force"-Verpackung, Figuren aller "Titans Return"-Sortimente ab Welle 3 sowie die gesamte "The Last Knight"-Reihe.
Kurios an der Sache ist nur, dass Wiederveröffentlichungen bereits erschienener Figuren, die in derselben Lieferung enthalten sind, nach wie vor den alten Einheits-EAN-Strichcode aufweisen: "Combiner Force" Legion Starscream und Springload etwa haben individuelle EANs, während Optimus Prime und Grimlock im selben Verpackungsdesign nach wie vor den alten Sortiments-Strichcode aus dem Jahr 2015 haben.
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